Die Diakonie hat die Haushalts- und Finanzpolitik des Berliner Senats scharf kritisiert. Die Berliner Diakonievorständin Andrea Asch sprach am Montag von Konzeptlosigkeit, einer „chaotischen Herangehensweise“ und „Steuerungsversagen“ auf Kosten von Bürgerinnen und Bürgern sowie Beschäftigten. Statt vor allem auf Kürzungen zu setzen, müsse die Berliner Landesregierung stärker auf die Einnahmenseite schauen, damit mehr Geld zur Verfügung steht, sagte sie. Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen müssten wieder stark gemacht werden.
Asch betonte, der Stellenwert des Sozialen befinde sich derzeit auf einer abschüssigen Bahn, sozialer Sektor und Sozialstaat stünden zunehmend unter Druck und „im Feuer“. Dazu gehörten unter anderem Angriffe auf das Bürgergeld. Es werde immer schwieriger, für Menschen am Rand einzutreten. Zugleich stiegen die sozialen Bedarfe in der Stadt. Soziale Angebote müssten sicher und verlässlich sein und auch sicher und verlässlich finanziert werden.
Asch sagte, dass Träger sozialer Leistungen derzeit unter großer Unsicherheit arbeiten und zum Teil vom Senat nur sogenannte Vorschussbescheide mit Planungssicherheit für drei Monate bekämen, sei inakzeptabel und unseriös. Dadurch drohe auch eine Verschärfung des Fachkräftemangels bei den Trägern, weil sich Fachkräfte unter solchen Bedingungen auf andere Stellen bewerben. „Es kann so nicht weitergehen“, sagte Asch. Die Träger bräuchten finanzielle Sicherheit über mehrere Jahre hinweg.
Die Diakonie hatte 2023 und 2024 die Federführung der Berliner Wohlfahrtsverbände inne. Ab 2025 ist für zwei Jahre die AWO zuständig.