Die Diakonie Württemberg hat anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags am 21. März Politik und Gesellschaft aufgefordert, Familien mit Kindern mit Trisomie 21 stärker zu unterstützen. Anlass ist die zunehmende Nutzung nichtinvasiver Pränataltests (NIPT) während der Schwangerschaft, die laut einem Bundestagsbericht in 92 Prozent der Fälle nach Diagnose von Down-Syndrom zu Schwangerschaftsabbrüchen führen.
„Jedes Kind sollte in unserer Gesellschaft unabhängig von Gesundheit oder Beeinträchtigung willkommen sein“, sagte Oberkirchenrätin Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Seit der Kassenzulassung des Bluttests 2022 erführen viele Paare bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel von der genetischen Besonderheit – oft verbunden mit Verunsicherung und weiteren Untersuchungen.
Kornelius Knapp, Vorstand für Sozialpolitik, betonte die Notwendigkeit früher Förderung durch Physio-, Ergo- und Sprachtherapie. „Der Ausbau der Frühen Hilfen muss weiter vorangebracht werden“, sagte er. Zudem benötigten Familien technische Hilfsmittel, passenden Wohnraum und Akzeptanz im Umfeld. „Ein würdiges und auch ein fröhliches Leben für alle Menschen ist möglich, und das ist und bleibt auch eine gesellschaftliche Aufgabe“, so Knapp. (0600/18.03.2025)