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Dezentrales Gedenken an den Mauerfall

Thüringen erinnert an die Zeit des Mauerfalls vor 35 Jahren an vielen Orten und zu vielen Terminen. Den Thüringerinnen und Thüringern solle in vielfältigen Formaten eine Auseinandersetzung mit den Ereignissen der Jahre 1989/90, ihren Ausgangsbedingungen und Folgewirkungen ermöglicht werden, stellte Kulturminister Benjamin Hoff (Linke) in der Kabinettsitzung von Dienstag in Erfurt ein entsprechendes Konzept vor.

Der Aktionsplan sehe verschiedene Veranstaltungsformate wie etwa Buchlesungen, Kinoabende sowie Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen vor. In ganz Thüringen bestehe damit in vielfältiger Art und Weise die Möglichkeit eines aktiven und dezentralen Gedenkens an die Geschehnisse der Jahre 1989/90.

Ausgangspunkt des Plans war laut Hoff ein Austausch zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie Vertretern der Zivilgesellschaft über die Ausrichtung von Gedenkveranstaltungen anlässlich der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls in Deutschland. Es sei geplant, die Veranstaltungen in einen bundesweit abrufbaren Kalender einzupflegen.

Am Abend des 9. November 1989 hatte die DDR nach monatelangen friedlichen Protesten breiter Schichten der Bevölkerung ihre befestigte Grenze zum Westen geöffnet. Damit beschleunigte sich ein politischer Prozess, der knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, zur Wiedervereinigung des seit 1945 geteilten Deutschlands führte.