Mehr als 700 Millionen Menschen weltweit hungern. Eine neue von Brasilien initiierte internationale Allianz will das ändern. Nun hat Deutschland erklärt, dem Bündnis beizutreten.
Deutschland tritt einer von Brasilien initiierten “Globalen Allianz gegen Hunger und Armut” bei. Das gab das Bundesentwicklungsministerium am Montag am Rande der Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz bekannt.
Brasiliens Präsident Lula da Silva hatte Ende Juli angekündigt, im Rahmen seiner aktuellen G20-Präsidentschaft, eine internationale Allianz zu gründen, um Armut und Hunger weltweit zu beenden. Sie soll sich im November während des G20-Gipfels in Rio de Janeiro offiziell zusammenfinden. Obwohl es Ziel der Vereinten Nationen ist, den Hunger bis 2030 ausgerottet zu haben, hungern derzeit laut UN weltweit immer noch rund 733 Millionen Menschen.
Deutschland bringt nach Angaben des Entwicklungsministeriums zwei zentrale Politikansätze in die Allianz ein: die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Stärkung sozialerer Sicherungssysteme wie des Mindestlohns.
Die Bundesrepublik übergebe auch das von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vor zwei Jahren gegründete Bündnis für globale Ernährungssicherheit an Brasilien und die Weltbank, hieß es weiter. Zu den Ergebnissen dieser Arbeit zählten Vorsorgepläne und Koordinierungstools für zahlreiche Länder. Sie seien gemeinsam mit der Weltbank erarbeitet worden und sollten künftige Hunger-Schocks vermeiden.
Lulas Allianz soll Initiativen für die Förderung der Lebensmittelproduktion und die Bekämpfung des Hungers ankurbeln. Als Vorbild gelten Programme für arme Familien, zur Kreditvergabe an Kleinbauern sowie zum Aufkauf von Ernten, die Lula während seiner ersten Präsidentschaft von 2003 bis 2010 in Brasilien erfolgreich eingeführt hatte.