Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat am Donnerstagabend im nordthüringischen Heilbad Heiligenstadt den 122. Deutschen Wandertag eröffnet. Er lade alle leidenschaftlichen Wanderinnen und Wanderer ein, in Thüringen gemeinsam neue Wege zu entdecken, sagte der Regierungschef bei der Eröffnungsfeier.
Mit Blick auf das Eichsfeld als Ausrichterregion des diesjährigen Wandertages sagte Ramelow, er sei „gleichermaßen froh und stolz“. Es handele sich um eine ganz eigene Erfolgsgeschichte der Wiedervereinigung, dass entlang des ehemaligen Todesstreifens im einstigen Grenzgebiet nun im wahrsten Sinne grenzenlos gewandert werden könne.
Insgesamt werden von den Teilnehmenden geschätzte 47.000 Wanderkilometer zurückgelegt. Das entspricht nach Berechnungen des Deutschen Wanderverbands (DWV) mehr als der Strecke einer Weltumrundung. Rund 250 ehrenamtliche Helfer unterstützten das Event.
Die Vorbereitungen für das Großereignis starteten laut Wanderverband unmittelbar nach der Corona-Pandemie. Vor dem Hintergrund der damals gerade erst überwundenen Kontaktbeschränkungen habe die Idee, den Deutschen Wandertag im Eichsfeld auszurichten, auch dazu beigetragen, die Region wieder neu zu vernetzen.
Zum weltweit größten Wanderfest erwarten die Veranstalter bis zu 30.000 Gäste im Dreiländereck zwischen Thüringen, Niedersachsen und Hessen. Bis einschließlich Sonntag lässt sich die Region auf über 200 geführten Touren oder individuell erkunden. Touristikpartner bieten entlang der Wege Ausstellungen, Konzerte oder besondere Einkehrmöglichkeiten an.