Über vier Prozent mehr: Die Deutschen haben 2023 höhere Löhne und Gehälter erzielt. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es in den vergangenen Jahren vor allem in der Pflege.
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr deutliche Gehaltszuwächse verzeichnet. Wie der am Montag in Nürnberg veröffentlichte neue Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit zeigt, lag das mittlere Einkommen aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten 2023 bei monatlich 3.796 Euro. Gegenüber 2022 sind die Löhne und Gehälter somit um 150 Euro oder 4,1 Prozent gestiegen.
In kaum einem anderen Berufsfeld sind die sogenannten Mediangehälter in den vergangenen Jahren dabei so deutlich gestiegen wie in der Pflege: Im Durchschnitt aller Berufe gab es ein Plus von 23 Prozent. Der mittlere Vollzeitlohn von Fachkräften in der Altenpflege hat sich seither aber um 53 Prozent auf 3.901 Euro erhöht.
Während das Medianentgelt der Männer bei leicht über 3.930 Euro lag, erzielten Frauen etwas mehr als 3.563 Euro. Die Differenz betrug gerundet 367 Euro und erhöhte sich im Vergleich zum Jahr 2022 somit um zwei Euro. 2019 haben sich die Löhne und Gehälter noch um 443 Euro unterschieden.
Die höchsten Medianentgelte erzielten Vollzeitbeschäftigte in Hamburg mit 4.304 Euro, Baden-Württemberg mit 4.134 Euro und Hessen mit 4.087 Euro. Mecklenburg-Vorpommern (3.098 Euro), Thüringen (3.109 Euro) und Sachsen-Anhalt (3.152 Euro) bildeten die Schlusslichter unter den Bundesländern.
Wie viel Beschäftigte verdienten, hing stark von der jeweiligen Qualifikation ab. Während Menschen ohne Berufsabschluss 2.831 Euro erzielten, lag der Verdienst bei Arbeitnehmern mit anerkanntem Berufsabschluss bei 3.658 Euro. Akademiker erzielten im Median 5.688 Euro
Mit zunehmendem Lebensalter steigt bei den Beschäftigten das Entgelt. Arbeitnehmer unter 25 Jahren erzielten 2.897 Euro, 25- bis unter 55-Jährige 3.860 Euro. Die Arbeitnehmer 55-Jahre-plus erwirtschafteten 3.954 Euro.
Die Statistik der Bundesanstalt weist Medianentgelt und keine “Durchschnittsgehälter” im engeren Sinne aus. Medianentgelt bedeutet, dass die eine Hälfte der Beschäftigten ein Entgelt erzielt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Zudem werden nur Vollzeitbeschäftigte berücksichtigt.