Mehr ausländische Studierende in Deutschland, konstante Zahl deutscher Studierender im Ausland. So lassen sich die aktuellen Zahlen vom Wintersemester 2024/25 zusammenfassen. Die Details.
Deutschlands Hochschulen bleiben bei Studierenden aus aller Welt beliebt. Im Wintersemester 2024/25 waren rund 402.000 Studierende und Promovierende aus anderen Ländern an Hochschulen in der Bundesrepublik eingeschrieben – rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Sie stellen mittlerweile 14 Prozent aller Studierenden in Deutschland.
“Damit setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort”, teilte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) am Mittwoch in Bonn mit. Mehr als die Hälfte der internationalen Studierenden ist in Ingenieur- und Naturwissenschaften eingeschrieben. Zugleich fallen die Studienabbrüche internationaler Studierender geringer aus als bisher angenommen: Ihre Abbruchquoten liegen relativ nah bei denen deutscher Studierender.
“Mehr als 400.000 internationale Studierende und Promovierende bestätigen Deutschlands Stellung als wichtigstes nicht-englischsprachiges Gastland. Die Hochschulen haben erneut ihre Attraktivität für Talente aus aller Welt bewiesen”, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee der Fachzeitschrift “Wissenschaft weltoffen”. “Die neuen, niedrigeren Abbruchquoten internationaler Studierender sind zudem ein positives Signal. Ihr Studienerfolg und der erfolgreiche Einstieg ins Berufsleben sind mit Blick auf Fachkräftemangel und demografischen Wandel zentral für den Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland.”
Die Zahl der internationalen Studienanfängerinnen und -anfänger erreichte mit 116.600 einen neuen Höchststand. Die wichtigste Herkunftsregion bleibt Asien-Pazifik mit einem Anteil von 33 Prozent, gefolgt von Nordafrika und Nahost (19 Prozent) und Westeuropa (15 Prozent). Indien hat sich mit knapp 59.000 Studierenden – einem Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr – als größtes Herkunftsland etabliert. Auf Platz zwei folgt China mit rund 38.600 Studierenden: Ihre Zahl ist seit dem Wintersemester 2019/20 um sieben Prozent zurückgegangen.
Die meisten internationalen Studierenden mit Abschlussabsicht in Deutschland sind in Ingenieurwissenschaften (43 Prozent) sowie Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (25 Prozent) eingeschrieben.
Wie der DAAD weiter betont, stellen sich die Hochschulen zunehmend auf internationale Studierende ein. Die große Mehrzahl habe mittlerweile ein International Office. Fast alle Hochschulen verfügten über mindestens einen englischsprachigen Studiengang: Im Sommer boten die staatlich anerkannten Hochschulen knapp 2.400 englischsprachige Programme an – darunter rund 420 Bachelor- und 1.930 Masterstudiengänge. Auch die Zahl internationaler Hochschulkooperationen nehme weiter zu.
Rund 138.800 deutsche Studierende waren 2022 an Hochschulen im Ausland eingeschrieben. Diese Zahl lag damit leicht über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (137.900). Seit 2016 (rund 141.200) ist die Zahl um gut 2 Prozent zurückgegangen. Seit 1991 hat sich die Zahl der deutschen Auslandsstudierenden jedoch vervierfacht, seit 2000 mehr als verdoppelt.
Auch der Anteil der deutschen Auslandsstudierenden an allen Studierenden lag 2022 wieder bei gut fünf Prozent. Zu den beliebtesten Zielländern zählten unverändert Österreich (rund 37.800 deutsche Studierende), die Niederlande (22.600), die Schweiz (12.500) und das Vereinigte Königreich (9.600). Während die Zahlen für die drei erstgenannten Länder seit 2019 gestiegen sind, ist die Zahl der deutschen Studierenden in Großbritannien um rund 32 Prozent zurückgegangen.