Tänzerinnen und Tänzer vom Ballet de l’Opéra national du Rhin eröffnen am 7. November das deutsch-französische Festival Loostik für junges Publikum. Das Stück „Kamuyot“ biete eine sehr dynamische, zeitgenössische Choreografie mit Musik, die von japanischem Pop bis zu Videospielmusik reiche, sagte der künstlerische Leiter Grégory Cauvin am Donnerstag in Forbach. Die Aufführung ohne Worte richte sich an „Erwachsene ab sechs Jahren“, denn das Festival habe zwar ein Mindest-, aber kein Höchstalter. Bis zum 12. November bietet die elfte Ausgabe insgesamt 40 Veranstaltungen zwischen Tanz, Objekttheater und Kino in Saarbrücken sowie Hombourg-Haut und Forbach in Frankreich.
Zu den neun gezeigten Stücken gehört etwa auch „Un petit chaperon rouge“ („Ein kleines Rotkäppchen“), welches laut Cauvin die Wiederaufnahme einer zuletzt in den 2000er Jahren gezeigten Aufführung von Florence Lavaud ist. „Es handelt sich nicht um eine sogenannte Disney-Version“, erläuterte der Leiter des Theaters Le Carreau. Das Stück zeige das Märchen in seiner Grausamkeit, erzeuge Angst, aber nehme natürlich auf Kinder Rücksicht.
Bereits Zweijährige können laut der künstlerischen Leiterin Martha Kaiser das visuelle Theaterstück „Boucan!“ erleben. Zwei Spielerinnen auf der Bühne näherten sich „sensibel“ dem Thema Emotionen wie Freude, Wut, Überraschung und Trauer. „Die Produktion ist sehr gut als erste Theatererfahrung geeignet“, betonte sie.
Auf die Schulhöfe im Saarland und im Département Moselle geht es wiederum mit der Mitmach-Tanzperformance „Donne-moi la main“ („Gib mir die Hand“). Über Kopfhörer hörten die Kinder Instruktionen und bewegten sich gemeinsam mit den Performerinnen und ihren Lehrkräften. Dabei gehe es um Themen wie Gruppenbildungen, Vorurteile und Diskriminierung, erklärte Kaiser. Im Anschluss folgten Gespräche in den Schulklassen.
In dem Tanzstück „Jusqu’à l’os/Bis in die Knochen“ lernen die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer wiederum den menschlichen Körper kennen. Im Objekttheater „Le petit bain“ („Das kleine Bad“) erschafft der Künstler Johanny Bert mit Schaum und Seifenblasen eigene Welten. Hinzu kommen eine Kurzfilmreihe und der Animationsfilm „Ernest & Célestine – Die Reise ins Land der Musik“ im Saarbrücker Kino achteinhalb sowie Erzählstunden in deutscher und französischer Sprache in der Forbacher Médiathèque.