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Deutlich mehr Fälle von Keuchhusten in Thüringen

In Thüringen sind im Jahr 2024 erneut mehr Fälle von Infektionskrankheiten an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet worden als ein Jahr zuvor. Besonders auffällig sei die hohe Zahl an Keuchhusten-Fällen, teilte die Techniker Krankenkasse unter Berufung auf Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts am Montag in Erfurt mit. Vergangenes Jahr sei in Thüringen die Diagnose Keuchhusten fast 1.500 Mal gestellt worden. Das waren knapp dreimal so viele Fälle wie 2023 und mehr als doppelt so viele wie 2019, vor der Corona-Pandemie.

Insbesondere für Neugeborene und Säuglinge kann der auch als Pertussis bezeichnete Keuchhusten laut dem Thüringer TK-Chef, Guido Dressel, lebensbedrohlich werden. Deswegen beginne eine Impfserie gegen die Erkrankung bereits im zweiten Lebensmonat, wie von der Ständigen Impfkommission des RKI empfohlen. Sie erfolge in Kombination mit anderen Impfungen. Schwangeren werde empfohlen, sich am Anfang des letzten Schwangerschaftsdrittels impfen zu lassen, um dem Kind über den sogenannten Nestschutz die Infektionsabwehr zu ermöglichen.

Die meisten Keuchhustenfälle (341) wurden 2024 den Angaben zufolge bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 14 Jahren gemeldet. Bei den 15- bis 19-Jährigen wurden 315 Fälle registriert. Hier liege die Vermutung nahe, dass Auffrischungsimpfungen nicht oder nicht ausreichend erfolgt seien, sagte Dressel.

Zudem sind das erste Mal seit 2019 wieder Fälle von Masern in Thüringen gemeldet worden. Auch vor dieser Erkrankung schütze eine für den Patienten kostenfreie und empfohlene Impfung, so die TK.