Die Stadt Dessau-Roßlau erinnert am 7. März an den 80. Jahrestag ihrer Zerstörung durch US-amerikanische Bomber im Zweiten Weltkrieg. Wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte, lädt Oberbürgermeister Robert Reck (parteilos) am Nachmittag zu einer Gedenkstunde ins Rathaus ein.
Dort werden die „Fürstsingers“ des Gymnasiums Philanthropinum und die Musikschule „Kurt Weill“ das Programm gestalten, hieß es. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Gang zur Friedensglocke geplant, wo es ein ökumenisches Friedensgebet zum Gedenken und Mahnen geben soll. Ab 21.45 Uhr sollen dann alle Kirchenglocken der Stadt für zehn Minuten zur Erinnerung an den Zeitpunkt des Luftangriffs läuten.
Bereits am 4. März werde es im Archivverbund Dessau einen Vortrag und ein anschließendes Gespräch mit Professor Patrick Major von der University of Reading (UK) geben. Die Veranstaltung steht den Angaben zufolge unter dem Titel „Über dem Reich: Der totale Luftkrieg“ und beschäftigt sich inhaltlich mit dem Projekt zur digitalen Kartierung des Luftkriegs über Deutschland im Zweiten Weltkrieg.
Zwischen 1940 und 1945 gab es insgesamt 20 britische und amerikanische Luftangriffe auf Dessau, wo mehrere kriegswichtige Unternehmen ansässig waren. Der Luftschlag vom 7. März 1945 gilt als der größte Angriff. Mehr als 1.100 Menschen starben, über 21.000 Wohnungen und fast die gesamte Innenstadt waren zum Kriegsende zerstört.