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Der Zaun steht

Synode beschloss Ausschluss von Rechtsextremisten vom Ältestenamt.

Von Sibylle Sterzik und Wolff von Rechenberg

(…) In den Beratungen der Synode sprengten die Debatten mehrmals den Zeitrahmen. So stand bis zuletzt die Zustimmung zu der umstrittenen Extremismusklausel auf der Kippe. Hintergrund: Eine neue Vorschrift in der Grundordnung sollte die Mitgliedschaft in menschenfeindlichen Organisationen sowie deren tätige Unterstützung für unvereinbar mit dem Ältestenamt erklären. Gemeint ist der Rechtsextremismus. Kirchenvertreter betonten, dass es noch keinen solchen Fall in der EKBO gegeben habe. Dennoch brauche man eine solche Vorschrift für alle Fälle.Das sahen viele Synodale kritisch. Die Klausel lade ein zur Heuchelei, hieß es aus den Reihen der Synode. Und wann sei eigentlich eine Organisation menschenfeindlich? Nicht nur Pfarrer Bernd Krebs aus Berlin schlug vor, es reiche die Bindung des Ältestenamtes an das Evangelium. Denn damit sei doch Rechtsextremismus ohnehin nicht vereinbar. Dem widersprach Superintendentin Beate Hornschuh-Böhm aus Berlin-Reinickendorf. Sie berichtete, dass in ihrem Kirchenkreis auch Rechtsextreme zuweilen mit dem Evangelium argumentierten. Pröpstin Friederike von Kirchbach erinnerte daran, dass der Wunsch nach einer solchen Ausschlussklausel aus den Gemeinden gekommen sei. Schließlich appellierte der Görlitzer Generalsuperintendent Martin Herche an die Sy-nodalen: „Es ist doch besser, einen kleinen Zaun zu haben. Keinen Zaun zu haben, ist doch immer die schlechteste Lösung.“

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