Schwarze Komödie um einen Fabrikbesitzer, der sich als gütige Vaterfigur für seine Arbeiter inszeniert, aber skrupellos jegliche Hindernisse aus dem Weg räumt, die ihm den Preis für Unternehmensführung rauben könnten.
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Julio Blanco (Javier Bardem) hat auf den ersten Blick alles, was der “perfekte Chef” einer Fabrik mitbringen muss. Er ist fürsorglich, charismatisch und freundlich – aber wirklich nur auf den ersten Blick. In Wirklichkeit sind seine Schmeicheleien strategisch geplant und dienen vor allem dem Zweck, seine Ziele durchzusetzen.
Diese Fassade beginnt zu bröckeln, als Blanco mit einem Preis für exzellente Unternehmensführung ausgezeichnet werden soll und seine Angestellten auffordert, einen möglichst guten Eindruck zu machen, wenn die Bewertungskommission den Betrieb besucht. Die Belegschaft ist von dieser Idee allerdings wenig begeistert. Seit kurzem gibt es Ungereimtheiten im Betriebsablauf; ein Mitarbeiter wurde sogar entlassen. Je näher der Termin der Fabrikbesichtigung rückt, desto mehr häufen sich die Probleme.
Die schwarze Komödie von Fernando León de Aranoa prangert mit satirischer Freude Heuchelei und ein autoritäres Kapitalistentum an, ohne allzu viel Hoffnung auf eine Veränderung dieses System zu machen. Der Film ist clever verschachtelt und nutzt realistische Einblick in die Arbeitswelt, weshalb sich die Skrupellosigkeit der Hauptfigur erst nach und nach zu erkennen gibt. Auch deshalb wurde “Der perfekte Chef” bei den Europäischen Filmpreisen 2022 als Beste Komödie ausgezeichnet.