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Denkmal für Opfer von Rechtsextremisten in Kassel vorgestellt

Walter Lübcke und Halit Yozgat sind von Rechtsextremisten getötet worden. An sie erinnert jetzt ein Denkmal in Kassel.

Das Denkmal erinnert an die von Rechtsextremisten ermordeten Walter Lübcke und Halit Yozgat
Das Denkmal erinnert an die von Rechtsextremisten ermordeten Walter Lübcke und Halit YozgatImago / Hartenfelser

Ein weithin sichtbares Denkmal für die Opfer von Rechtsextremisten ist in Kassel vorgestellt worden. Auf dem Dach des Regierungspräsidiums im Zentrum der Stadt leuchten die Namenstafeln „Walter“ und „Halit“. Sie erinnern an den 2019 ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke und den 2006 ermordeten Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat. Die in einem Winkel von 86 Grad zusammengesetzten Namenstafeln zeigen jeweils in die Richtung des Wohnortes der Männer, wo sie auch von Rechtsextremisten ermordet wurden. Das durch Spenden finanzierte Kunstwerk mit dem Namen „86 Grad Walter Halit“ ist von der Künstlerin Natascha Sadr Haghighian geschaffen worden.

„Das Kunstwerk von Natascha Sadr Haghighian ist ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zweier rechtsextremistisch motivierter Morde, die niemals vergessen werden dürfen“, sagte der hessische Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels (SPD) bei der Einweihung des Denkmals vor 450 Gästen. Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) sagte, der Tod von Lübcke und Yozgat mahne, „niemals wegzusehen, wenn Menschen ausgegrenzt, bedroht oder angefeindet werden“.

Denkmal mit Metallstele auf Rasen

Das Lichtobjekt auf dem Dach wird ergänzt durch eine Metallstele auf dem Rasen vor dem Regierungspräsidium. Passanten könnten über einen eingefrästen QR-Code eine Website aufrufen, die die Hintergründe des Kunstwerks erläutert. So stellten eine Audio-Erzählung und eine interaktive Landschaft die Morde an „Walter“ und „Halit“ in Zusammenhänge.