Das Luciafest am 13. Dezember ist vor allem eine schwedisch-skandinavische Tradition. Doch auch in Teilen Bayerns gibt es ganz ähnliche Bräuche. Gefeiert wird auch von schwedischen Gemeinden in Bayern, teilweise integriert in Weihnachtsmärkte. „Weihnachtskonzerte mit Luciazug“ veranstaltet etwa der Schwedische Chor München bereits am 6. und 7. Dezember, das Scandinavian Ensemble am 10. Dezember in Nürnberg und am 13. Dezember in München.
Am Luciafest diesem Tag bringt die Heilige Lucia, eine frühchristliche Märtyrerin, mit einem Kerzenkranz auf dem Kopf Licht in die dunkle Jahreszeit. In Schweden ziehen junge Frauen singend in weißen Gewändern durch Städte und Dörfer. Die Prozessionen, allen voran die „Luciakönigin“, besuchen Altenheime, Krankenhäuser und Hospize. Die Lucia-Feiern sind ein Mix aus heidnischen Sitten, Heiligenverehrung und modernen Bräuchen.
Der 13. Dezember war im alten julianischem Kalender, der bis 1582 galt, die dunkelste Nacht des Jahres. Er wurde zum Gedenktag der Heiligen Lucia, deutsch „die Lichtvolle“, die um das Jahr 300 auf Sizilien gelebt hat. Der Legende nach verweigerte sie sich einer Heirat, gründete eine Armen- und Krankenstation und brachte verfolgten Christen Lebensmittel in ihre Verstecke. Damit sie dabei auch in der Dunkelheit beide Hände freihatte, soll sie einen Kerzenkranz auf dem Kopf getragen haben.
Im Frankenjura durfte früher in der „Luziennacht“ nicht gebacken, gesponnen oder genäht werden. In Teilen Oberfrankens, der Oberpfalz und in der Gegend um Ingolstadt wurde der Name der Lucia mit heidnischen Perchtengestalten verbunden. Etwa als „Luzie“ trat Lucia hier bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als vorweihnachtliche Kinderschreckfigur auf.
Eine der meistbesuchten Veranstaltungen ist traditionell die Luciafeier in Stockholms Freilichtmuseum Skansen. Hier war 1893 eine der ersten öffentlichen Luciafeiern. Heute setzt man neben vielen Konzerten auf ein historisches Fest und zeigt, wie die Prozessionen vor 100 Jahren aussahen. (3803/03.12.2025)