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Das Stichwort: Die spätgotische St. Annenkirche

Die St. Annenkirche im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz gilt als eine der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen in Sachsen. Der Grundstein wurde 1499 gelegt. Bis 1525 wurde die dreischiffige Kirche errichtet. St. Annen ist heute das Wahrzeichen der Stadt Annaberg-Buchholz.

Bis zur Reformation diente der Hallenbau für katholische Messfeiern. 1539 wurde die St. Annenkirche evangelisch-lutherisch. Benannt wurde sie nach der heiligen Anna, die als Schutzpatronin der Bergleute angesehen wird. Wegen des Silberbergbaus spielte die Heilige in der Region eine wichtige Rolle. Sie ist auch Namensgeberin der 1496 neu gegründeten Stadt im Erzgebirge.

Mit 65 Metern Länge und 40 Metern Breite ist die St. Annenkirche eine der größten Hallenkirchen der Spätgotik in Sachsen. Der Turm ist mehr als 78 Meter hoch, der Innenraum der Kirche rund 28 Meter.

Ein Großteil der Ausstattung blieb auch nach der Reformation erhalten. Bis in die Gegenwart befinden sich fünf große Altäre und weitere vorreformatorische Ausstattungsgegenstände in St. Annen. Namhafte Künstler wie die Bildhauer Hans Witten (1470/80-1522) und Franz Maidburg (1480/85-1533) sowie der Maler Hans Hesse (1497-1539) gestalteten die Kirche.

Bekannt ist St. Annen vor allem wegen des um 1521 von der Bergknappschaft gestifteten „Annaberger Bergaltars“. Die wandelbaren Tafelgemälde des geschnitzten Marienaltars entstanden in der Werkstatt Lucas Cranachs (1472-1553), die Rückseite des Altars schuf Hans Hesse. Dargestellt sind sehr detailreich Szenen des Bergbaus.

Finanziert wurde der spätgotische Kirchenbau vom sächsischen Fürstenhof mit Ablassgeldern und Spenden sowie vom Bergbau. Die Initiative ging vom damaligen Landesherren, Georg dem Bärtigen (1471-1539), aus. Eine umfassende Sanierung der Kirche fand in den Jahren 1973 bis 1998 statt.