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Das Stichwort: Das Dresdner Grüne Gewölbe

Das Grüne Gewölbe in Dresden zählt zu den bekanntesten und ältesten Kunstsammlungen der Welt. Das Museum gilt als Schatzkammer Sachsens. In zwei Dauerausstellungen präsentiert es im Westflügel des Dresdner Residenzschlosses mehrere tausend Schmuckstücke und andere Meisterwerke aus Gold, Silber, Edelsteinen, Elfenbein und anderen wertvollen Materialien.

Die Sammlung geht auf den sächsischen Kurfürsten August den Starken (1670-1733) zurück. Er ließ die barocke Schatzkammer zwischen 1723 und 1729 anlegen. Bereits 1724 waren die Räume des Grünen Gewölbes für das Publikum zugänglich – wenn auch nur in kleinen Gruppen. Damit wurden fürstliche Schätze zum ersten Mal in Europa einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Heute gehört die Schatzkammer zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD).

Das Historische Grüne Gewölbe im Erdgeschoss des Dresdner Schlosses gibt in authentisch wiederhergestellten Räumen mit rund 3.000 Exponaten Einblick in die Sammlung. Das Neue Grüne Gewölbe eine Etage darüber präsentiert etwa 1.000 ganz besondere Einzelstücke. Zum Teil kamen diese Exponate erst nach dem Tod August des Starken in die Sammlung.

Seit 2006 wird die Sammlung wieder im Residenzschloss präsentiert. Im Zweiten Weltkrieg waren die Kunstgegenstände des Grünen Gewölbes ausgelagert und später von der Roten Armee beschlagnahmt worden. 1958 wurde die Sammlung zurückgegeben. Von 1959 bis 2004 war sie im Dresdner Albertinum zu sehen. Der Name Grünes Gewölbe leitet sich von den ehemals malachitgrün gestrichenen Säulen und Kapitellen der ursprünglichen Schatzkammer August des Starken ab.

Das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Dresdner Schloss in der Altstadt wird seit vielen Jahren wieder aufgebaut. In die bereits sanierten Flügel sind mehrere Sammlungen der SKD eingezogen. Das Historische Grüne Gewölbe präsentiert seine Kunstwerke in acht Räumen. Unter anderem sind in einem Pretiosensaal vergoldete Gefäße mit Edelsteinen und kostbare Naturalien wie Straußeneier und Bergkristalle zu sehen.

Konsequent wurde bei der Neueinrichtung der Schatzkammer weitestgehend auf Vitrinen verzichtet. Die meisten Objekte stehen frei auf Konsolen vor aufwendig gestalteten Wänden. Nur im Juwelenzimmer, dem Höhepunkt des Museums, liegen die Schmuckstücke unter Glas, darunter komplette Juwelengarnituren mit bis zu 40 Teilen. Dort drangen Diebe am 25. November 2019 ein und stahlen 21 Schmuckstücke mit rund 4.300 Diamanten und Brillanten.

Der Wert dieser Juwelen wird auf 113,8 Millionen Euro geschätzt. Ein Teil der Beute kehrte Ende 2022 nach Dresden zurück und ist seit Mitte August 2024 wieder im Schloss zu sehen. Im Mai 2023 wurden vom Landgericht Dresden wegen des Juwelendiebstahls fünf Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.