Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in ihrer Zone in Ostdeutschland zehn Speziallager. Diese Lager waren nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten sowohl Instrumente der Entnazifizierung als auch der stalinistischen Herrschaftssicherung.
Das Speziallager Sachsenhausen in Brandenburg war ab Mitte August 1945 in Betrieb. Dort waren bis zu dessen Auflösung im Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen inhaftiert, darunter bis zu 5.000 Frauen. Die Häftlinge waren vorwiegend Angehörige unterer Funktionsränge des NS-Regimes, aber auch Beschäftigte aus Verwaltung, Polizei, Justiz, Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern.
Zu den Häftlingen zählten außerdem politisch Missliebige und willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte. Die Inhaftierten waren nach Stiftungsangaben Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Prägung, darunter Deutsche und Nichtdeutsche, Rotarmisten und Wehrmachtsangehörige, Männer und Frauen, Alte und Junge, NS-Belastete und Unbelastete. 12.000 Inhaftierte starben an Hunger und Krankheiten.