Alois Glück war Präsident des Bayerischen Landtags und darin auch CSU-Fraktionschef. Nun wird erstmals eine nach ihm benannte Medaille vergeben. Der jetzige Fraktionsführer verknüpft sie mit einer Forderung.
Die CSU-Fraktion verleiht zum ersten Mal die Alois-Glück-Medaille für soziale Verdienste. Der im Februar gestorbene Glück habe die CSU-Fraktion als leuchtendes politisches Vorbild 15 Jahre lang nachhaltig geprägt, teilten die Landtags-Christsozialen am Montag in München mit. “Gleichzeitig hat er mit seinem besonderen Engagement für die Hilfe von Menschen mit Behinderung, in der katholischen Kirche, bei der Bergwacht Bayern und im Hospizbereich das ‘S’ im Parteinamen wie nur wenige davor verkörpert.”
Am Dienstagnachmittag sollen im Bayerischen Landtag die ersten acht Alois-Glück-Medaillen vergeben werden, um an Glücks den Menschen verbundenes Wirken und Handeln zu erinnern, wie es weiter hieß. Die Gewürdigten kommen demnach aus allen Regierungsbezirken und setzen sich unter anderem für die Anerkennung des Pflegeberufs, die Hospizarbeit und die Bahnhofsmission ein.
Der CSU-Fraktionsvorsitzende Klaus Holetschek sagte über den Einsatz für das Gemeinwohl: “Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft, verbindet Menschen unterschiedlicher Generationen und steht für das soziale Bayern. Gerade in diesen aufgewühlten Zeiten ist Engagement für Respekt und Miteinander wichtiger denn je. Wir brauchen in unserer Gesellschaft wieder mehr fairen Umgang untereinander.” Holetschek kündigte an: “Die Debatte um eine verpflichtende Gesellschaftszeit werden wir deswegen im Sinne von Alois Glück weiterführen, gemeinsam mit der neuen Bundesregierung.”
Alois Glück war am 26. Februar in München im Alter von 84 Jahren gestorben. Der Landwirt aus dem Chiemgau gehörte 38 Jahre lang dem Bayerischen Landtag an, von 2003 bis 2008 war er dessen Präsident, zuvor lange Fraktionschef seiner Partei. Von 2009 bis 2015 stand er an der Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).