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Naumburger Cranach-Triegel-Altar reist nach Rom

Der umstrittene Cranach-Triegel-Altar verlässt Naumburg und wird in Rom gezeigt. Kritiker bemängeln, dass er die historischen Stifterfiguren verdeckt.

Der Altar aus dem Naumburger Dom reist nach Rom, während Icomos seine Wirkung auf die Stifterfiguren kritisiert
Der Altar aus dem Naumburger Dom reist nach Rom, während Icomos seine Wirkung auf die Stifterfiguren kritisiertepd-bild/Rico Thumser

Der Cranach-Triegel-Altar aus dem Naumburger Dom geht am Wochenende auf Reisen. Ab dem 2. November wird das umstrittene Kunstwerk dann in Rom zu sehen sein und zwar in der Kapelle auf dem Campo Santo Teutonico, wie eine Sprecherin der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg sagte. Die Ausleihe läuft über zwei Jahre. Campo Santo Teutonico lässt sich mit „Friedhof der Deutschen“ übersetzen.

Cranach-Triegel-Altar wird für Ausstellung im Petersdom abgebaut

Mit dem Abbau des dreiflügeligen Altars in dem 700 Jahre alten Dom war laut der Sprecherin begonnen worden. Bis zum Wochenende soll er transportfähig verpackt sein. Die Aufstellung in der Kapelle neben dem Petersdom in Vatikanstadt wird am 2. November mit einem Festakt begangen, an dem auch eine Delegation der Vereinigten Domstifter aus Naumburg teilnehmen wird.

Für die Zeit der Ausleihe soll im Naumburger Dom die Stelle des Altars im Westchor freibleiben. Während der zwei Jahre solle eine einvernehmliche Lösung für einen künftigen Standort des Altars gefunden werden, die den Titel als Unesco-Welterbe nicht gefährdet, wie die Sprecherin sagte.

Kritik von Icomos: Cranach-Triegel-Altar verdeckt Stifterfiguren

2022 fügte der Leipziger Maler Michael Triegel den beiden erhalten gebliebenen Seitenflügeln des Altaraufsatzes von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) ein modern gestaltetes Mittelteil hinzu. Im Juli 2022 kehrte der Altar dann in den Westchor zurück.

Zwei Jahre ohne den Cranach-Triegel-Altar im Westchor: Die Debatte um Standort und Welterbetitel bleibt
Zwei Jahre ohne den Cranach-Triegel-Altar im Westchor: Die Debatte um Standort und Welterbetitel bleibtepd-bild/Rico Thumser

Nach Ansicht des Internationalen Rates für Denkmalpflege Icomos verdeckt der Altar nun aber die berühmten Stifterfiguren im Westchor um Uta von Naumburg und Markgraf Ekkehard II. von Meißen. In der Folge war zeitweilig über eine Aberkennung des Welterbetitels diskutiert worden.