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“Ich schäme mich für meine Generation”

Cornelia Funke zu Klimawandel

Hamburg/Dorsten (epd). Die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke fühlt sich gegenüber der jungen Generation schuldig wegen des Klimawandels. «Als ich 17 war, habe ich gedacht, ich mache diese Welt etwas besser – und jetzt schäme ich mich zu Tode für die Welt, die ich euch überlasse», sagte die aus Westfalen stammende 62-Jährige der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit». Daher unterstütze sie die junge
Generation in der Forderung, schnell etwas zu tun, um den Klimawandel zu verlangsamen.

   Ihre Generation sei selbstsüchtig und verantwortungslos gewesen, bekennt Funke: «Ich finde, wir müssen uns alle entschuldigen!» Wenn Sie magische Kräfte hätte, wie man sie in ihren Romanen findet, dann würde sie die Zeit um 200 Jahre zurückdrehen und den Schaden wiedergutmachen. Aber der Mensch sollte auch ohne Zauberei in der Lage sein, sein Verhalten zu ändern: «Wenn wir nicht bald lernen, mit diesem Planeten anders umzugehen, dann werden wir als fehlgeschlagenes Experiment verschwinden.»

   Funke gilt als erfolgreichste deutsche Kinderbuchautorin der Gegenwart. Sie hat mehr als 60 Bücher veröffentlicht, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt wurden. Viele ihrer Bücher wurden verfilmt. Für ihr Werk wurde Funke mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter erhielt sie den Annette-von-Droste-Hülshoff-Literaturpreis 2015 und den Jacob-Grimm-Preis 2009. Die Autorin, die 1958 in Dorsten geboren
wurde, lebte lange in Kalifornien und siedelte vor kurzem nach Italien um.