Eine Gruppe von Comic-Künstlerinnen und Künstlern will Sichtbarkeit schaffen für Menschen, die von Antisemitismus, Rassismus und Hass betroffen sind. Beim Projekt „Wie geht es dir?“ werden ab 2. Januar 2024 im Dialog mit von Diskriminierung Betroffenen oder Personen, die sich mit menschenfeindlichen Ideologien auseinandersetzen, kurze Geschichten erzählt, teilte das Team des Internationalen Comic-Salons in Erlangen am Mittwoch mit. Die Geschichten werden dann wöchentlich auf einer eigenen Homepage und auf Instagram unter @wiegehtesdir_comics publiziert.
„Wir machen Bilder. Wir zeichnen, was wir wahrnehmen, was wir sehen und hören, aber auch, was im Verborgenen bleibt. Wir sprechen mit Menschen aus unserer Umgebung“, heißt es in der Ankündigung der Aktion. Beweggrund sei der um sich greifende Antisemitismus seit dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Gleichzeitig nähmen seitdem auch Muslimfeindlichkeit und rassistische Diskriminierungen zu. „Rechtsextremismus, Hass und Hetze werden immer sicht- und spürbarer, dennoch herrscht oftmals Sprachlosigkeit. Auch wir sind zu lange sprachlos geblieben. Deshalb wollen wir das Schweigen durchbrechen und Sichtbarkeit schaffen für die Menschen, die betroffen sind.“
Gerade die Zeichnung und der Comic könnten individuelle Geschichten erzählen, aufklären und Nähe schaffen, so die Mitteilung weiter. „Uns ist es sehr wichtig, vorhandene Gräben nicht weiter zu vertiefen. Vielmehr möchten wir sensibilisieren, Verständnis wecken und selbst dabei lernen.“ Initiiert wurde das Projekt von Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin. Weitere Künstlerinnen und Künstler haben demnach ihre Mitwirkung zugesagt. Fachlich und organisatorisch begleitet werde die Initiative durch die Medienwissenschaftlerin Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt), das Team des Internationalen Comic-Salons Erlangen sowie die Pressestelle der Stadt Erlangen. (00/4149/20.12.2023)