DORTMUND/WESTFALEN – Wer den Kirchentag vom 19.-23. Juni 2019 in Dortmund aktiv mitgestalten möchte, kann den Sommer noch nutzen, um sich darüber Gedanken zu machen und – bei Bedarf – Verbündete zu finden. Die Ausschreibungen zur Mitwirkung haben begonnen. Manche Fristen enden im September, andere erst im Januar 2019. Und so könnte eine Mitwirkung aussehen:
Nehmen wir die Familie Heinz Mustermann: Heinz, 62 Jahre alt, möchte mit seinem Posaunenchor Dortmund zum Klingen bringen. Er liebt es, unter freiem Himmel zu spielen. Doch dieses Mal hätte er gerne auch einen Auftritt im Alten-und Pflegeheim. Sein kleines Geschenk an Menschen, die nicht aktiv am Kirchentagsprogramm teilnehmen können.
Seine Frau Marlis ist seit einiger Zeit mit einer Gruppe von Clowninnen unterwegs. Sie versucht ihren Pfarrer zu überzeugen, sich mit einem Gottesdienst zu bewerben. Die Clowninnen würden dabei dann gerne die schwierigen Stellen der Predigt übernehmen. Sie weiß zwar noch nicht, wie genau das funktionieren soll, aber ihre Frauen sind von der Idee begeistert.
Währenddessen arbeitet Tochter Jana weiter an ihrem interaktiven Vertrauensnetz aus Stein. Noch verrät sie niemandem, was es damit auf sich hat. Aber sie wird sich damit für das regionale Kulturprogramm bewerben.
Ihr Ehemann Ingo ist Sportlehrer. Einer, der gerne mit Kindern und Jugendlichen etwas machen möchte, das über den Lehrplan hinausgeht. Er liebäugelte erst mit dem Programm für Jugendliche. Doch dann meinte seine Kollegin Bettina: „Die Altersgruppe haben wir doch jeden Tag. Lass uns mal was mit Kindern machen!“ Und das wollen sie jetzt. Ihnen schwebt eine Art Theaterwerkstatt vor. Jedenfalls sammeln sie schon fleißig Pappkartons, die zu sprechenden Schränken, Tischen und Betten werden können.
Bleiben noch die beiden Jüngsten in der Familie: Die 18-jährige Kathi engagiert sich seit Kurzem in einer – noch recht unbekannten – Initiative für mehr Bildung in Sierra Leone. Da bietet sich der Markt der Möglichkeiten an. Ihre jüngere Schwester Kira kann den Kirchentag kaum erwarten: Endlich ist sie alt genug, um eine der 5000 Helfer*innen zu sein.
Die größte Überraschung in der Familie ist jedoch Kathis Freund Ben. Als Jugendlicher träumte er von einer Karriere als Musiker und versuchte sich als Liedermacher. Aus der Karriere wurde nichts. Ben machte eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Jetzt hat er seine alte Gitarre wieder hervorgeholt und singt Gospels. Ben gehört zu den ersten, die sich für das Projekt „Der Chor ist der Star“ angemeldet haben. 500 Sängerinnen und Sänger werden für dieses Projekt gesucht. Ben freut sich darauf, beim Kirchentag auf der Bühne zu stehen. Noch spannender findet er allerdings die Idee mit der Road-Show, die ab November durch die Lande tourt. Ben wird dabei sein und vielleicht versucht er sich doch noch einmal als Singer-Songwriter. „Was für ein Vertrauen“ – zu dem Thema müsste ihm doch etwas einfallen. thiel