Der Rolle der Kirchen in Geschichte und Gegenwart des Christentums zwischen Kreuzzügen und der Botschaft der Bibel widmet sich von Freitag an ein Konvent der Evangelischen Bruderschaft St. Georgs-Orden (StGO) in Erfurt. Im Idealfall lieferten die Debatten während des viertägigen Symposiums neue Erkenntnisse entlang der bestehenden friedensethischen Konfliktlinien, sagte der Leiter des Ordens, Thomas Seidel, dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Bewusst seien Referenten mit unterschiedlichsten Sichtweisen auf das Thema ins Erfurter Augustinerkloster eingeladen worden. Neben dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), dem mitteldeutschen Bischof Friedrich Kramer, werden demnach etwa der General a.D., Hans-Lothar Domröse, die Geschäftsführerin der Aktion
Sühnezeichen Friedensdienste, Jutta Weduwen, sowie Historiker, Naturwissenschaftler, Ethiker oder Musikwissenschaftler miteinander ins Gespräch kommen.
Das Vorhaben, diesen Konvent zu organisieren, ist laut Seidel bereits vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 entwickelt worden. Auch durch den Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 habe das Thema eine bedrückende Aktualität erhalten.
Die 1987 gegründete Evangelische Bruderschaft St. Georgs-Orden ist eine Ordensgemeinschaft mit Sitz in Erfurt. Die meisten Gründungsmitglieder stammten aus der DDR und waren in die Bundesrepublik ausgereist oder freigekauft worden. Ende 2010 wurde die heute etwa 20 Mitglieder umfassende Bruderschaft in die Liste der geistlichen Gemeinschaften und Kommunitäten der EKD aufgenommen.