Die Kirchengemeinden in Mitteldeutschland feiern am 24. Juni mit Gottesdiensten, Konzerten, Lagerfeuern und Festen den Johannistag. Der Brauch, in einer der hellsten Nächte des Jahres ein Feuer anzuzünden, soll sechs Monate vor der Geburt Jesu an das Licht erinnern, das mit ihm auf die Erde kam, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Donnerstag mit.
So wird dieser Tag laut Landeskirchenamt in der Basilika Münchenlohra bei Nordhausen mit einem Familiengottesdienst und im nahegelegenen Hamma mit dem traditionellen Johannissingen auf dem Schwiechenberg gefeiert. In Erfurt werde sechs Monate vor Weihnachten im Martini-Kirchgarten das Johannesfest als Sommerweihnacht mit weihnachtlicher Dekoration und umgedichteten Weihnachtsliedern gefeiert. In diesem Jahr laute das Thema „Halbzeit“.
Am Gemeindehaus in Meiningen lädt die Gemeinde zu einer Andacht und einem Fest rund um die Feuerschale ein. Anschließend folge ein Wunschliedersingen mit der Kantorei. Die Gemeinde St. Briccius in Halle-Throta veranstaltet den Angaben zufolge eine sommerliche Abendserenade mit dem Chor und einer Sommerbowle auf die Gemeindewiese. Der Kirchenkreis Bad Liebenwerda lade zum musikalischen Morgengebet in die Kirche in Uebigau-Wahrenbrück ein.
Traditionell erinnern die Kirchen am 24. Juni an Johannes den Täufer, der auch Jesus Christus getauft hat. Der Johannistag steht dabei symbolisch wie auch zeitlich mit dem Mittsommertag (21. Juni), dem astronomisch längsten Tag des Jahres, in Verbindung. Im Christentum sind Johannisfeste seit dem vierten Jahrhundert bezeugt. Sie verdrängten die heidnischen Sonnenwendfeiern.