Die Kunstsammlungen Chemnitz widmen dem belgischen Künstler Henry van de Velde (1863-1957) seit Sonntag eine Ausstellung. Unter dem Titel „Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin“ wird nach Angaben der Kunstsammlungen sein Schaffen sowie seine Rolle als Künstler, Architekt, Lehrer und Autor vorgestellt. Deutlich werde dabei das „enge Geflecht der künstlerischen Visionärinnen und Visionäre zwischen 1880 und 1930“.
Van de Velde gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils und zugleich als Vermittler zwischen den Reformkunstbewegungen der Moderne im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu ihren Vertretern und Vertreterinnen gehören unter anderem William Morris (1834-1896), Richard Riemerschmid (1868-1957), Marianne Brandt (1893-1983), Otti Berger (1898-1944) und Max Bill (1908-1994).
Die Ausstellung „Reform of Life“ ist bis zum 2. März in den Chemnitzer Kunstsammlungen am Theaterplatz und im Henry van de Velde Museum bis Ende 2025 zu sehen. Sie ist zugleich ein Beitrag zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025.
Mit mehr als 130 Werken verfügen die Kunstsammlungen Chemnitz über einen beachtlichen Teil des Schaffens von van de Velde. Der Belgier legte mit seinem Wirken auch die Basis für die Künstlervereinigung Werkbund und die Bauhaus-Kunstschule.
In Chemnitz schuf er zwei Villen, einen Tennisclub und mehrere Interieurs, darunter 1902/03 die Villa Esche als architektonisches und gestalterisches Gesamtkunstwerk. Das Haus für den Textilunternehmer Herbert Eugen Esche (1874-1962) beherbergt heute das Henry van de Velde Museum der Kunstsammlungen Chemnitz.