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Chef der Bundesärztekammer warnt vor drohenden Versorgungslücken

In Leipzig beginnt der Deutsche Ärztetag. Der Präsident der Bundesärztekammer sieht große Herausforderungen auf das Gesundheitswesen zukommen.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammerepd-bild/Christian Ditsch

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sieht das Gesundheitssystem ohne Reformen in Gefahr. “Wenn wir nicht entschlossen gegensteuern, drohen gravierende Lücken in der gesundheitlichen Versorgung“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu Beginn des Deutschen Ärztetags. Die Bevölkerung werde älter, der medizinische Behandlungsbedarf steige. Gleichzeitig schieden immer mehr Fachkräfte altersbedingt aus – ohne dass ausreichend Nachwuchs nachkomme.

“Die im Koalitionsvertrag angekündigten Reformen gehen in die richtige Richtung”, so Reinhardt. Dazu zählten unter anderem die geplante Einführung eines Primärarztsystems, also ein Fokus auf die Hausarztversorgung, die Fortentwicklung der Krankenhausreform und die angekündigte Entbürokratisierung. “Wir unterstützen die neue Gesundheitsministerin ausdrücklich bei der konkreten Umsetzung”, so Reinhardts Versprechen an Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Deutscher Ärztetag: Diskussion mit Gesundheitsministerin

Der Deutsche Ärztetag tagt bis Freitag in Leipzig. Die Mediziner wollen bei ihrem ersten Treffen mit der neuen Bundesgesundheitsministerin über gesundheitspolitische Vorhaben der Regierung diskutieren. Zur Eröffnung werden rund 1.000 Gäste in der Nikolaikirche erwartet.

Ein weiterer Schwerpunkt ist den Angaben zufolge der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Gesundheitsversorgung sowie in der Forschung unter medizinischen, wissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten. Hier, so Reinhardt, wolle man gemeinsam Akzente setzen. Zudem steht das Thema Schwangerschaftsabbrüche auf der Tagesordnung der Ärzteversammlung.