Charles Martig (58), Theologe und Journalist, beendet sein langjähriges Engagement im Katholischen Medienzentrum der Schweiz. Der Direktor und Chefredaktor des Deutschschweizer Portals kath.ch wechselt zum 1. April zur Landeskirche des Kantons Bern, wie kath.ch (Mittwoch) mitteilte.
Martig baute den Newsroom von kath.ch in Zürich seit 2015 auf. Ziel war, eine bessere öffentliche Sichtbarkeit für die katholische Kirche zu erreichen. Nach dem Abgang von kath.ch-Redaktionsleiter Raphael Rauch im März 2023 übernahm Martig als Direktor des Medienzentrums auch die Chefredaktion.
kath.ch setzt auf kritisch-loyale Zusammenarbeit mit den Auftraggeberinnen, der Schweizer Bischofskonferenz und der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz. Im Hintergrund schwelt allerdings ein Konflikt mit den Bischöfen um die inhaltliche Ausrichtung von kath.ch.
Im Juni drohten die Bischöfe, man werde das Rahmenstatut für die kirchliche Medienarbeit überprüfen und dabei auch überdenken, ob man kath.ch den bischöflichen Auftrag lassen oder entziehen werde. Die Bischöfe seien seit längerem “besorgt über einige Artikel, die auf kath.ch veröffentlicht werden”, hieß es.
Der Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum, Adrian Müller, will die publizistische Linie von kath.ch nach eigener Aussage weiterentwickeln. Die Suche nach einer Nachfolge für die Chefredaktion sei eingeleitet.
Martig engagierte sich seit 30 Jahren für die katholische Medienarbeit in der Deutschschweiz: als katholischer Filmbeauftragter (1994-2001), als Geschäftsführer des Katholischen Mediendienstes in Zürich (2002-2014), der die Webplattform kath.ch aufbaute und die Zusammenarbeit mit Schweizer Radio und Fernsehen betreute, und schließlich als Direktor von kath.ch, wo Martig ab 2015 den Newsroom in Zürich aufbaute.
Die Nutzerzahlen von kath.ch haben sich seit 2015 vervielfacht. “Allein von 2020 bis 2023 haben sich die Unique User verdreifacht”, so Martig. Die Tendenz sei weiter steigend.