Rund 2.000 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonnabend in Unterlüß gegen den Landesparteitag der niedersächsischen AfD demonstriert. Zu der ursprünglich für 1.500 Teilnehmende angemeldeten Kundgebung hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Initiativen aufgerufen.
Die Proteste verliefen bis auf kleinere Zwischenfälle friedlich. So versuchten einzelne Demonstrierende, die Absperrungen um den Veranstaltungsort des AfD-Parteitages, das Bürgerhaus Südheide, zu überwinden. Zudem kam es zu Straßenblockaden und Verkehrsbehinderungen.
Auf der Kundgebung sprach neben anderen Jens-Christian Wagner, der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Er mahnte, die Partei habe mit ihrem Treffen gezielt provozieren wollen. „Die Ortswahl und das Datum des Parteitages reihen sich ein in notorische geschichtsrevisionistische Vorstöße der AfD“, sagte Wagner laut Redemanuskript. „Ausgerechnet am 20. April, an Hitlers Geburtstag, und ausgerechnet in Unterlüß, einem Ort mörderischer NS-Zwangsarbeit, begeht die rechtsextreme AfD ihren Landesparteitag. Das können wir nicht unwidersprochen hinnehmen.“