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Carolin Kebekus kritisiert “Mütter-Bewertungs-Maschine”

Die Kölner Komikerin und Sängerin Carolin Kebekus fühlt sich seit der Geburt ihrer Tochter mit Vorverurteilungen und gesellschaftlichen Klischees vom Muttersein konfrontiert. „Man ist sofort drin in der Mütter-Bewertungs-Maschine“, sagte Kebekus dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Samstag). Als Mutter gebe es 1.000 Arten zu versagen – „egal, ob du arbeitest oder nicht, im Grunde kannst du es nicht richtig machen“.

Die mentale und körperliche Belastung von Müttern ist für die Comedian aber auch „Nährboden für spezifisch weiblichen Humor“. „Beim Thema Reproduktion sind Frauen so gestählt, dass sie über Blutklumpen und Dammrisse viel lockerer lachen können als Männer. Die genieren sich eher“, sagte die Grimme-Preisträgerin, die mit ihrem Programm „Shesus“ derzeit auf Tour ist.

Kebekus wünscht sich insgesamt mehr Toleranz und Zusammenhalt unter Frauen. In den sozialen Medien gebe es etwa Kommentare von Nutzerinnen unter Beiträgen von ihr, die übers Kind gespielt würden, erzählte die Komikerin. „Da sagt mir eine die Kritik nicht ins Gesicht, sondern wendet sich dann dem Kind zu und sagt: Oh, wer hat denn da keine Mütze an?“

Grund für die Konkurrenz unter Müttern sind nach Ansicht Kebekus bis heute bestehende geschlechterdiskriminierende Strukturen durch das Patriarchat. „Um mit den Männern am Tisch der Macht zu sitzen, muss man sich mit Männern gemein machen“, sagte sie. „Und dann kriegt man eben selbst einen männlichen Blick, auch auf andere Frauen. Man beginnt, sich gegenseitig abzuwerten.“