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Caritas Nepal organisiert Hilfe für Erdbebenopfer – 157 Tote

Die katholische Hilfsorganisation Caritas Nepal bereitet ihre Unterstützung für die Opfer des schweren Erdbebens im Westen des Himalaya-Staates vor. “Unser erster Schwerpunkt wird auf Notunterkünften, der Sensibilisierung und der Bereitstellung von Hilfe für den bevorstehenden Winter liegen”, erklärte die Leiterin der Katastrophenhilfe der Caritas Nepal, Arpana Karki, am Samstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): “Nach einer umfassenderen Bewertung beabsichtigen wir, die nepalesische Regierung beim Wiederaufbau von Unterkünften und bei Initiativen zur Verbesserung der Lebensgrundlagen zu unterstützen.”

Als Soforthilfe würden warme und winterfeste Kleidung für alle Altersgruppen, stabile Zelte für alle Wetterbedingungen, Medikamente und ärztliche Hilfe sowie Wasser, Sanitärversorgung und Hygieneartikel benötigt, hieß es weiter.

Nach Angaben des Nationalen Seismologischen Zentrums von Nepal ereignete sich das schwere Erdbeben mit einer Stärke von 6,4 am Samstagabend um 23.47 Uhr im Distrikt Jajarkot. Laut Medien in Nepal ist die Zahl der Toten inzwischen auf 157 gestiegen. Mehr als 350 Menschen seien verletzt und zahlreiche Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Rund 1.000 Soldaten und Polizisten seien zur Rettung und Bergung Überlebender im Einsatz. Die Zahl der Toten könne weiter steigen, hieß es.

Unpassierbare Straßen erschwerten den Zugang der Rettungsteams zu abgelegenen ländlichen Gebieten. Ausläufer des Bebens seien auch in der 500 Kilometer östlich von Jajarkot gelegenen Hauptstadt Kathmandu wie auch südlich in der ebenfalls rund 500 Kilometer entfernten indischen Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren gewesen.

Das rund 2.500 Meter über dem Meeresspiegel gelegene bergige Jajarkot ist eine der ärmsten Regionen Nepals. Von den 2.230 Quadratkilometern Fläche ist nur gut ein Zehntel landwirtschaftlich nutzbar. 99 Prozent der etwa 170.000 Einwohner des Distrikts sind Hindus. Mit einem Bevölkerungsanteil von 0,9 Prozent sind Christen eine verschwindend kleine Minderheit.

Nepal liegt in einer geologisch sehr aktiven Region. Die Indische Kontinentalplatte schiebt sich dort unter die Eurasische Platte und verursacht immer wieder Erdbeben. Ein besonders starkes Beben erschütterte im Frühjahr 2015 Kathmandu und Umgebung. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, darunter viele der zum Unesco-Welterbe zählenden historischen Tempel der Hauptstadt.

Im Gespräch mit der Nepali Times warnte der Seismologe Roger Bilham, dass das Erdbeben von 2015 noch nicht das ganz große Beben gewesen sei. In der seismischen Bruchzone im Westen Nepals habe sich eine enorme tektonische Energie angesammelt, die seit 500 Jahren nicht mehr freigesetzt worden sei. Ein großes Beben sei längst überfällig; das aktuelle könnte dessen Vorbote sein, so der Wissenschaftler.