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Caritas Münster mahnt mehr Transparenz bei Online-Käufen an

Anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung fordert die Caritas für das Bistum Münster eine finanzielle Bildung bereits für Kinder und Jugendliche. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet frühzeitig gelernt werden“, sagte Ute Cappenberg, Referentin für Schuldnerberatung bei dem katholischen Verband, am Freitag in Münster. So könne unter anderem dem Verschuldungsrisiko, das von Online-Angeboten „Buy Now, Pay Later“ ausgehe, begegnet werden.

Die diesjährige Aktionswoche Schuldnerberatung vom 10. bis 14. Juni informiert vor allem über die Risiken von Käufen im Internet mit späteren Zahlungszielen oder Ratenzahlung. Das Motto lautet „Buy Now – Inkasso später“. Veranstaltet wird die Aktionswoche von der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungsstellen, der Dachorganisation von etwa 1.400 gemeinnützigen Einrichtungen bundesweit.

„Viele Menschen unterschätzen das Risiko, das von scheinbar so verlockenden Angeboten ausgeht, jetzt etwas im Internet zu bestellen und es später zu bezahlen“, sagte Cappenberg. Die Bezahlung der Rechnung erfolge häufig über Drittanbieter, „die Grenze zwischen Kauf und Ratenfinanzierung verschwimmen“. Auch Angaben zu anfallenden Zinsen und Gebühren gebe es häufig nicht. „Die Wahrscheinlichkeit, in eine Schuldenfalle zu tappen, ist extrem hoch“, warnte die Caritas-Expertin. Schuldnerberatungsstellen würden betroffenen Haushalten helfen, wieder einen Überblick über die finanzielle Situation zu bekommen und eine Budgetplanung aufzustellen.

Cappenberg forderte zudem einen Ausbau der Präventionsarbeit durch einen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung für alle. Vorbeugen erspare vielen Menschen die drohende Armut, argumentierte sie. Die soziale Schuldnerberatung verfolge hier einen ganzheitlichen Beratungsansatz und unterstütze Überschuldete bei ihrer wirtschaftlichen, aber auch psychosozialen Stabilisierung. Cappenberg: „Das hat auch einen volkswirtschaftlich messbaren Mehrwert.“

Im Bistum Münster befinden sich den Angaben zufolge zwölf Schuldnerberatungsstellen in katholischer Trägerschaft, entweder bei örtlichen Caritasverbänden oder Fachverbänden der Caritas wie dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) oder Männer (SKM). Die Einrichtungen befinden sich in Ahaus, Ahlen, Duisburg, Geldern, Hamm, Herten, Ibbenbüren, Kleve, Münster sowie Recklinghausen, Rheine und Warendorf.