Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa fordert eine schnelle Einigung der Politik auf eine Fortführung des Deutschlandtickets. „Bund und Länder reichen aktuell den Schwarzen Peter der Finanzierung des Deutschlandstickets herum“, kritisierte sie in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online Donnerstag/ Print Freitag). „Das wird der Tragweite des Projektes nicht gerecht. Wir fordern alle demokratischen Fraktionen im Bundestag auf, im Dialog mit den Ländern eine rasche und langfristige Einigung zu erzielen.“
Nach dem Ende der Ampel-Regierung wird erneut über die Finanzierung des Deutschlandtickets diskutiert. CSU-Chef Markus Söder hatte erklärt, auf Dauer könne das Ticket „kaum gehalten werden“. Dies sei nur möglich, wenn es vom Bund vollständig finanziert werde. Bund und Länder teilen sich bislang die Finanzierung und zahlen dafür aktuell jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro. Mit dem Deutschlandticket kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden. Der monatliche Preis für das Ticket soll im kommenden Jahr von derzeit 49 Euro auf 58 Euro erhöht werden.
Das Deutschlandticket sei „ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung und Akzeptanz von Klimaschutz in der Mobilität“, sagte Welskop-Deffaa. Es sei allein im Juni von 13 Millionen Fahrgästen genutzt worden. Die Caritas-Präsidentin sprach sich für eine Erweiterung des Tarifs um ein kostengünstiges Kombiticket für Eltern mit kostenloser Mitreisemöglichkeit für ihre Kinder aus. Zudem müsse der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum ausgebaut werden.
Auch Verbraucherschützer und der Sozialverband VdK dringen auf eine gesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets. „Eine neue Bundesregierung muss sich klar zum Deutschlandticket bekennen und gemeinsam mit den Ländern schnellstmöglich eine langfristige und gesicherte Finanzierung des Tickets auf den Weg bringen“, sagte Gregor Kolbe, Referent für Verkehrsmärkte im Team Mobilität und Reisen des Verbraucherzentrale Bundesverbands, den Funke-Zeitungen (Donnerstag). VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte, das Deutschlandticket sei „ein Schlüssel für eine nachhaltige Mobilität“.