Die Hilfsorganisation Care fordert mehr Unterstützung für humanitäre Hilfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die internationale Gebergemeinschaft müsse den Hilfen für das zentralafrikanische Land Priorität einräumen, forderte Care am Mittwoch in Bonn. „Das Leben von Millionen schutzbedürftigen Menschen steht auf dem Spiel, und es muss schnell gehandelt werden, um weiteres Leid zu verhindern“, betonte die Länderdirektorin für die DR Kongo, Sidibe Kadidia. Kämpfe und Überschwemmungen würden die humanitäre Krise aktuell weiter verschärfen.
Besonders seit dem erneuten Erstarken der laut den Vereinten Nationen von Ruanda unterstützten Miliz M23 vor rund zwei Jahren hat sich die Lage in der Provinz Nord-Kivu deutlich verschlechtert. Laut Care übersteigt der Zustrom von Vertriebenen in die Provinz-Hauptstadt Goma aktuell die vorhandenen Ressourcen. Lebensmittelpreise seien wegen unterbrochener Transportwege angestiegen.
Die Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo sei katastrophal, sagte Kadidia. „Fälle von Unterernährung, Krankheiten und Berichte über Gewalt gegen Frauen und Mädchen nehmen stetig zu.“ Es müsse schnell gehandelt werden, um den humanitären Bedarf der betroffenen Menschen zu decken und ihnen Zugang zu Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung und Schutzdiensten zu ermöglichen.
Nach UN-Angaben brauchen insgesamt 25,4 Millionen Kongolesinnen und Kongolesen Unterstützung, ein Viertel der Bevölkerung. In dem zentralafrikanischen Land kämpfen seit Jahrzehnten über 120 Rebellengruppen und die Armee, vor allem im Osten des Landes. Seit dem vergangenen Jahr verschlechtert sich die Lage zunehmend. Fast zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht, in weiten Teilen des Landes herrscht eine Ernährungskrise. Verschlimmert wird die Lage den UN zufolge durch die Klimakrise, mit heftigen Regenfällen und Fluten.