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Care: Klimakrise verschärft Hunger im Südsudan

Die Hilfsorganisation Care warnt vor einer Hungerkatastrophe im Südsudan. Klimabedingte Dürreperioden und Überschwemmungen sowie anhaltende interne Konflikte gegnerischer politischer Lager führten dazu, dass 5,8 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Bevölkerung – von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht seien, teilte Care am Mittwoch in Bonn mit. Der humanitäre Bedarf wachse, doch fehlende internationale Finanzierung für humanitäre Hilfe gefährde das Überleben vieler Familien. „Die Krise im Südsudan ist alarmierend“, erklärte Care-Länderkoordinator Abel Whande. Die Märkte seien nicht funktionsfähig, es gebe kaum Nahrungsmittel.

Frauen und Mädchen sind laut Care besonders betroffen. Um Nahrung zu finden, müssten sie immer weitere Strecken – oft durch aktive Konfliktgebiete – zurücklegen. Die Hungerkrise drohe sich zu verschärfen. Menschen seien gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, bevor die Ernten eingebracht werden können. Gleichzeitig stiegen in vielen Regionen die Wasserstände durch die Fluten. Zudem belasten Kämpfe im benachbarten Sudan zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ auch den Südsudan. Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Sudan suchen im Südsudan Zuflucht.

Whande appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Hilfe im Südsudan dringend zu verstärken, um eine Katastrophe zu verhindern.