Hamburgs Regierungsfraktionen wollen den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen beschleunigen. Besonders dringliche Haltestellen sollen priorisiert und insbesondere dort, wo bereits ein Großteil des Haltestellenbereichs barrierefrei ist, sollen die Verfahren beschleunigt werden, teilten die SPD- und die Grünen-Fraktion am Montag mit. Zudem soll ein Pilotprojekt für serielle Bauweisen den barrierefreien Umbau im Bestand schneller und effizienter machen.
Der Hamburger Verkehrsverbund sei mit einer Vollerhebung aller Bushaltestellen-Teilbereiche im Verkehrsgebiet beauftragt worden. Aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Abgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Rosa Domm (Grüne) gehe jetzt hervor, wo Handlungsbedarf besteht und wie der Ausbau strategisch umgesetzt werden kann.
Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagte, in den zurückliegenden Jahren habe der Fokus vor allem auf dem barrierefreien Ausbau des Schnellbahnnetzes gelegen. „Jetzt müssen wir uns auf die Bushaltestellen konzentrieren.“ Neue Haltestellen würden von vornherein barrierefrei gebaut, im Bestand aber seien „von den über 4.000 Teilbereichen in Hamburg bisher nur rund elf Prozent in jeder Hinsicht barrierefrei“.
Der Ausbau müsse künftig schneller und einfacher gelingen, erklärte Buschhüter. Die Prüfung serieller Bauweisen an 25 Haltestellen sei dafür ein entscheidender Schritt.
Rosa Domm, Sprecherin für Mobilität der Grünen-Fraktion, sagte, mit der flächendeckenden Datenerhebung aller Haltestellen schaffe der Senat eine wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau. Auf dieser Datenbasis lasse sich „genau dort ansetzen, wo der Bedarf am größten ist“.
Das Pilotprojekt zum seriellen Bauen und zur zentralen Beschaffung beim Haltestellen-Umbau sei „ein innovativer Schritt“, sagte Domm. Bewähre sich der Ansatz, könnten „künftig deutlich mehr Haltestellen schneller und kosteneffizient barrierefrei umgebaut werden“.