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Burka gehört nicht nach Deutschland

UK 38/2016, Burka-Verbot (Seite 4: „Ex-EKD-Chef Kock: Burka-Debatte schafft erst Probleme“
Das ist schon merkwürdig: Hier wird Ursache und Wirkung verwechselt. Nicht die Burka, sondern die Diskussion über sie soll das Problem erst schaffen. Nicht die Burka, sondern die Diskussion über sie soll das Problem sein. Seit wann werden denn Diskussionen verurteilt?
Bei uns ist es alter Brauch, dass man/frau sich die recht Hand reichen, und jeder ist sich sicher, dass kein Dolch darin verborgen ist. Bei uns ist es üblich, dass man den Hut abnimmt und ungeschützt in die Begegnung hineingeht. Das lässt gute Absicht erkennen und schafft Vertrauen auf beiden Seiten.
Aber wer das Gesicht verbirgt, was verbirgt er noch? Ist es ein Mann? Ist es eine Frau? Welche Stimmung verrät ihr Gesicht? Was habe ich zu erwarten?
Worauf muss ich mich einstellen?
Ja, und wo bleiben unsere emanzipierten Frauen und Männer? Ist es Zeichen von Freiheit und Offenheit, wenn Frauen ihr Gefängnis mit sich herumtragen? Was lassen wir und was muten wir diesen Frauen zu?
Ach ja, es steht ja im Koran in der Übersetzung von Max Henning in Sure 4, Vers 38: „Die Männer sind den Weibern überlegen…“ Ich empfehle weitere Lektüre.
Diese Art der Verkleidung, Verborgenheit und Unterordnung ist uns fremd und bei uns ungewöhnlich. Sie schafft Misstrauen und gehört deshalb nicht nach Deutschland.

Dr. Helmut Gatzen, Pfarrer i. R., Gütersloh