Das Gustav-Adolf-Werk (GAW) nimmt als neue Partnerkirche die
Evangelische Kirche Armeniens auf. Das hat die bundesweite Delegiertenversammlung des GAW zum Abschluss ihrer Jahrestagung in nordrhein-westfälischen Bad Driburg beschlossen, wie eine Sprecherin des Hilfswerks am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Das GAW unterstütze die Kirche seit dem erneuten Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach im Jahr 2020.
Die Förderung war demnach bisher projektbezogen, etwa Hilfen zur Unterbringung und Versorgung von Vertriebenen. Im kommenden Jahr soll im Rahmen der Spendenaktion „GAW-Konfirmandengabe“ für die Jugendarbeit der armenischen Kirche gesammelt werden.
In dem jahrzehntelangen Konflikt zwischen den Kaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan hatte Aserbaidschan im September 2023 militärisch die vollständige Kontrolle über die von Armeniern besiedelte, aber völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Region Bergkarabach zurückerlangt, die sich 1991 einseitig für unabhängig erklärt hatte. Die Zivilbevölkerung der Region ergriff daraufhin geschlossen die Flucht nach Armenien.
Das Gustav-Adolf-Werk ist nach eigenen Angaben das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland. Es unterstützt protestantische Minderheitskirchen in Europa, Lateinamerika und Asien finanziell beim Gemeindeaufbau und bei Bildungsprojekten. Für das kommende Jahr beschloss die GAW-Delegiertenversammlung den Angaben zufolge eine Fördersumme von insgesamt 1,9 Millionen Euro. Der Sitz des GAW ist in Leipzig.