An vielen Orten der Welt brodelt es – oder Krieg und Gewalt sind bereits ausgebrochen. Schülerinnen und Schüler wollen davon mehr im Unterricht hören, sagt nun der zuständige Verband. Und benennt zugleich Grenzen.
Nach dem Bundeselternrat hat sich jetzt auch die Bundesschülerkonferenz dafür ausgesprochen, Krisen und Krieg stärker an Schulen zu thematisieren. “Viele Schüler haben Angst vor dem Krieg, sie blicken voll Furcht in die Zukunft”, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Florian Fabricius, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). “Die Schule steht in der Verantwortung, den Krieg zu thematisieren, sie sollte sich mit aktuellen Ereignissen befassen.”
Zugleich dürften Schülerinnen und Schüler nicht verängstigt werden, so Fabricius. Der Unterricht solle sich nicht ausschließlich auf militärische Aspekte beschränken, sondern müsse darüber hinaus auch marktwirtschaftliche und gesellschaftspolitische Aspekte beachten. “Alles andere wäre eine zu enge und zu wenig differenzierte Sicht auf das Thema Krieg.”
Ähnlich hatte sich am Montag auch der Vorsitzende des Elternrats, Dirk Heyartz, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe geäußert. Besonders sensibel sei das Thema etwa im Hinblick auf Schüler mit Migrationshintergrund, die möglicherweise traumatische Erfahrung gemacht hätten.
Heyartz kritisierte allerdings das Vorgehen der Ministerin: “Wir sind überrascht und verwundert über den Vorstoß der Bundesbildungsministerin, der weder mit uns noch mit der Kultusministerkonferenz abgesprochen wurde.” Er forderte eine ausführliche Diskussion mit allen relevanten Akteuren, bevor konkrete Maßnahmen umgesetzt würden. Die Forderung nach Zivilschutzübungen in Schulen halte er für verfrüht.