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Bundesschülerkonferenz fordert verpflichtende Gedenkstättenbesuche

Erschütternde Zahlen: In einer aktuellen Umfrage der Jewish Claims Conference gaben zwölf Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, nicht einmal von der Existenz des Holocaust zu wissen.

Jährlich findet der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar statt
Jährlich findet der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar stattImago / ITAR-TASS

Die Bundesschülerkonferenz fordert für Schülerinnen und Schüler verpflichtende Gedenkstättenbesuche. Hintergrund seien die „erschütternden Zahlen“ zum Wissen über den Holocaust bei den 18- bis 29-Jährigen in Deutschland, teilte die ständige Konferenz der Landesschülervertretungen in Berlin mit. In einer aktuellen Umfrage der Jewish Claims Conference gaben demnach zwölf Prozent der Befragten an, nicht einmal von der Existenz des Holocaust zu wissen.

Notwendig sei deshalb mindestens ein verpflichtender Besuch von Schülerinnen und Schülern in Konzentrations- oder Vernichtungslagern während ihrer Zeit in der weiterführenden Schule, hieß es weiter. Zudem sollten Gedenktage zum Nationalsozialismus wie der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar in Schulen mehr Aufmerksamkeit erhalten. „Dieses Ergebnis kann nicht ohne Konsequenzen bleiben“, appellierte Deutschlands oberste Schülervertretung mit Blick auf die Umfrage. Der Bund sollte dafür mehr Gelder zur Verfügung stellen.

Angesichts des Erstarkens des Rechtsextremismus in der Gesellschaft, insbesondere unter Jugendlichen, sei die Auseinandersetzung mit der Geschichte unseres Landes „unverzichtbar“. Schulunterricht allein reiche jedoch nicht aus. „Deshalb brauchen Deutschlands Schüler eindrückliche Gedenkstättenbesuche, die eine tiefere emotionale Verbindung zum Holocaust schaffen und gleichzeitig historisches Grundwissen vermitteln“, hieß es. Aufklärung über Rechtsextremismus müsse zudem möglichst früh in allen Schulformen beginnen.