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Bundespräsident: Sehe mit Sorge Rückschritt für queeres Leben

Vielerorts werden die Rechte queerer Menschen wieder eingeschränkt. Die Gesellschaft müsse sich solchen Entwicklungen entgegenstellen, so der Bundespräsident. Stattdessen gelte es, Toleranz und Respekt weiter auszubauen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor einem Rückschritt bei den Rechten queerer Menschen gewarnt. Er sehe “mit Sorge die Gefahr eines gesellschaftlichen Rollback – hier bei uns in Deutschland und weltweit”, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. “Die Stimmen gegen die queere Community werden lauter. Und es sind mächtige Stimmen darunter.” Steinmeier äußerte sich zum 35-jährigen Bestehen des “Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) – Verband Queere Vielfalt”.

Steinmeier verwies in diesem Zusammenhang auf Paraden zum Christopher-Street-Day, die von der Polizei geschützt werden müssten, “weil die Teilnehmenden von Neonazis bedroht wurden”. Es gebe vermehrt Hass gegen Minderheiten sowie Vorurteile, die geschürt würden. Zudem verbreiteten sich “Fake News” rasant über die Sozialen Medien. In Deutschland würden tagtäglich Menschen in ihrer Integrität, in ihrer Würde angegriffen und verletzt. Auch die homophobe und transfeindliche Hasskriminalität nehme zu. Das seien zugleich “Angriffe auf unsere Art des Zusammenlebens, Angriffe auf unsere liberale Demokratie”.

Der Bundespräsident forderte, sich solchen Entwicklungen entgegenzustellen. “Toleranz und Respekt, die Werte unseres Grundgesetzes – all das müssen wir aktiv verteidigen und weiter ausbauen”, so Steinmeier. Wie schnell Errungenschaften verloren gehen könnten, sei derzeit ausgerechnet bei der Führungsnation des demokratischen Westens zu beobachten. Eine selbst ernannte Elite wolle in den USA die Zeit zurückdrehen.