Der Opferbeauftragte Roland Weber hat umfassende Hilfen des Bundes für die Opfer des Weihnachtsmarkt-Attentats in Magdeburg zugesagt. „Unser Land darf und wird die Betroffenen des Anschlags nicht allein lassen“, sagte Weber am Montag in Magdeburg: „Der Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos in der jüngeren Vergangenheit unseres Landes.“
Zwischen 600 und 800 Betroffen hätten sich bisher gemeldet, sagte Weber. Die Erfahrung zeige aber, dass es noch deutlich mehr werden könnten. Betroffene seien etwa Menschen, die Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder Augenzeugen der Tat oder psychisch betroffen sind. Dazu gehörten etwa auch Sanitäter, Feuerwehrleute oder Notfallseelsorger. Man werde vor allem als Lotse tätig sein und über Hilfsangebote informieren.
Im Gegensatz zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz in Berlin sei es gelungen, sehr schnell Kontakt zu den Betroffenen herzustellen. Über 600 Personen seien bereits angeschrieben und es seien ihnen Unterstützungsangebote unterbreitet worden. Etwa 230 Gespräche seien bereits geführt worden.
Weber betonte die Absicht der Bundesregierung, die Betroffenen wie Terroropfer einzustufen. Das habe Auswirkungen auf die Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe, sagte Weber. Dazu müsse der Bundestag abschließend die Finanzmittel freigeben.
Am 20. Dezember vergangenen Jahres war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Dabei tötete er sechs Menschen, rund 300 wurden verletzt. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft.