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Bundeskabinett will Pflegeberuf attraktiver machen

Die Finanzierung der Pflegeversicherung ist ein Problem. Aber auch die Personalnot in Alten- und Krankenpflege bereitet Sorge. Die Bundesregierung will den Pflegeberuf deshalb attraktiver machen.

In der Pflege herrscht Personalmangel
In der Pflege herrscht Personalmangelepd-bild / Jürgen Blume

Der Pflegeberuf soll nach dem Willen der Bundesregierung attraktiver werden. Das Kabinett brachte jetzt zwei Gesetzentwürfe auf den Weg, durch die die Befugnisse von Pflegekräften erweitert werden sollen. Außerdem sollen die Ausbildungsordnungen für Pflegeassistenzberufe vereinheitlicht werden.

Pflegekräften sollen eigenverantwortlicher arbeiten

Beim Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege geht es darum, qualifizierten Pflegekräften mehr Aufgaben zu übertragen, die bislang noch Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sind. Die Pflegekräfte sollen eigenverantwortlich bestimmte medizinische Behandlungen durchführen und Folgeverordnungen für Leistungen sowie Hilfsmittel der häuslichen Krankenpflege veranlassen können. Um welche Aufgaben genau es geht, soll in zwei Rahmenverträgen auf Bundesebene zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Gesetzlichen Krankenkassen, der Krankenhausgesellschaft und den Spitzenverbänden der Pflege vereinbart werden. Für die ambulante pflegerische Versorgung in neuen Wohnformen sind erweiterte Rechtsformen vorgesehen. Oft wird das als “stambulante” Pflege betitelt.

Ausbildungen vereinheitlichen

Das Pflegefachassistenzgesetz sieht vor, dass die bislang 27 unterschiedlichen, landesrechtlich geregelten Ausbildungen zu Pflegeassistenzberufen vereinheitlicht werden. Zudem ist eine einheitliche Vergütung für die Pflegeassistenzausbildung vorgesehen. Bislang wird nur etwa die Hälfte aller Assistenzausbildungen in der Pflege vergütet. Die Ausbildungszeit soll künftig 18 Monate betragen. Zudem sollen Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten auch Aufgaben übernehmen können, die bislang von Pflegefachpersonen erledigt werden.

Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen

Weil die Bevölkerung weiter altert, gehen Experten von weiter steigenden Zahlen bei Pflegebedürftigen und Krankenhauspatienten aus. Damit erhöht sich auch der Personalbedarf in der Pflege. Prognosen des Bundesinstituts für Berufsbildung von 2024 gehen von einem Bedarf von 150.000 zusätzlichen Pflegekräften für 2040 aus. Neben einer besseren Bezahlung soll der Pflegeberuf auch durch veränderte Aufgabenprofile und mehr Kompetenzen attraktiver gemacht werden