Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) fordert von den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) einen besseren Schutz der Wälder. Konkret mahnte der BN weniger Rodungen, weniger Verbiss, mehr Forstpersonal, mehr Kontrolle und mehr Transparenz an, hieß es in einer Mitteilung von Montag anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Bayerischen Staatsforsten. BN-Wald- und Jagdreferent Ralf Straußberger forderte außerdem, deutlich mehr große Naturwälder auszuweisen, vor allem durch einen Nationalpark Steigerwald oder ein Biosphärenreservat Spessart.
Der mangelnde Schutz vor Rodungen sei ein großes Problem, hieß es weiter. Seit 2018 seien im bayerischen Staatswald mehr Bäume gerodet als aufgeforstet worden. Problematisch sei auch der zu hohe Verbiss durch Reh- und Rotwild, der die Entwicklung der Staatswälder zu klimaresilienten Mischwäldern vielerorts verhindere, so der BN. Dies bereite vor allem in den Alpen und im Spessart Sorgen. Es fehlten zudem Konzepte, um die Staatswälder fitter für die Klimakrise zu machen. Der BN forderte, deutlich mehr gut ausgebildete und ortskundige Waldarbeiter und Revierleiter einzustellen.
Positiv hob der BN hervor, dass seit der Gründung der Bayerischen Staatsforsten der Natur- und Artenschutz einen höheren Stellenwert bekommen habe. Durch ein umfassendes Naturschutzkonzept seien alte Wälder und Biotopbäume besser geschützt und viele Arten- und Biotopschutzprojekte auf den Weg gebracht worden, auch gemeinsam mit dem BN.
Die Bayerische Staatsforsten wurden 2005 gegründet und sind ein Forstbetrieb, der den gesamten bayerischen Staatswald bewirtschaftet, insgesamt 808.000 Hektar. Sie sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts und zählen rund 2.500 Beschäftigte. (2035/23.06.2025)