Nürnberg erhält vom Bund 29,5 Millionen Euro für den Interimsbau des Staatstheaters in der Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände. Der Bundestag habe beschlossen, diese Summe aus dem Programm „KulturInvest“ zur Verfügung zu stellen, um den Rundbau nutzbar zu machen, teilten die Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich (SPD), Sascha Müller, Tessa Ganserer (beide Bündnis 90/Die Grünen) und Katja Hessel (FDP) am Donnerstag mit. Die Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt würden mit 59 Millionen Euro veranschlagt.
Die Kongresshalle sei ein „einzigartiges Baudenkmal von zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Bedeutung nationalen Ranges“, heißt es in der Mitteilung. Sie sei der zweitgrößte erhaltene nationalsozialistische Monumentalbau. Während das Staatstheater in der Innenstadt saniert wird, sollen Theater, Oper und Ballett hier auf Zeit unterkommen. „Wir wollen ihn mit kulturellem Leben füllen – gerade als Gegen-Ort des nationalsozialistischen Größenwahns“, sagte Sascha Müller.
Der Haushaltsausschuss des Bundestags habe mit der Förderung seine Zusagen erfüllt, heißt es in der Mitteilung der Abgeordneten der Ampel-Koalition. Es sei nun an der bayerischen Staatsregierung, ihrerseits zugesagte Gelder bereitzustellen, damit die Arbeiten ausgeschrieben werden könnten.
Die Kongresshalle ist Teil des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Der für bis zu 50.000 Menschen geplante Bau wurde nicht fertiggestellt. 2001 eröffnete im vorderen Kopfbau das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Neben dem Interim für das Staatstheater entstehen hier auch Räume für Kunst und Kultur, die 2025 Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung stehen sollen. (00/3150/28.09.2023)