Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat von der Bundesregierung einen besseren Schutz der Wälder vor dem Klimawandel gefordert. Nötig seien gesetzlich verankerte Mindeststandards bei der Waldbewirtschaftung, erklärte die BUND-Expertin für Waldpolitik, Nicola Uhde. Dazu zählten ein effektives Kahlschlagverbot, Vorgaben zur Baumartenwahl sowie das Belassen von sogenannten Biotopbäumen und Totholz. 15 Prozent der Waldfläche müssten als Naturwälder ohne forstliche Nutzung ausgewiesen werden, unterstrich Uhde.
BUND: intensive Forstwirtschaft verschärft die Situation der Wälder
„Vielerorts verschärft eine intensive Forstwirtschaft die Situation der Wälder in der Klimakrise“, betonte die Waldexpertin. Dabei verwies sie auf den Anbau großflächiger, Nadelforste aus Fichten und Kiefern, die Befahrung der Waldböden mit schwerem Gerät und übermäßige Baumfällungen für die Holzernte. Auch die künstliche Entwässerung von Wäldern trage zum Trockenstress bei.
Die Wälder Deutschlands leiden seit Jahren zunehmend unter den Folgen der #Klimakrise. Ganze Waldbestände brechen zusammen. Die Bundesregierung muss jetzt eine ökologische #Waldwende einleiten! #Trockenheit
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— BUND (@bund_net) August 10, 2023
Uhde forderte, die Bundesregierung müsse bei den anstehenden und im Koalitionsvertrag verankerten Novellen etwa des Bundeswaldgesetzes und der Nationalen Biodiversitätsstrategie die Weichen für Zukunft der Wälder stellen. Für öffentliche Wälder sollten aufgrund ihrer Gemeinwohlfunktion besonders anspruchsvolle Standards gelten. Private und kommunale Waldbesitzer sollten gefördert werden, wenn sie sehr naturnah wirtschaften oder Naturwälder ausweisen.