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Bündnis stellt Maßnahmen für Mobilitätswende in Bayern vor

Zu viele Tote und Verletzte, zu viel Feinstaub, zu wenig Barrierefreiheit: Das sind nur einige der Punkte, die ein Bündnis für Mobilität in Bayern kritisiert. Konkrete Maßnahmen sollen etwas dagegen bewirken.

Das bayerische Bündnis “Sozialverträgliche Mobilitätswende” fordert von Regierung und Verwaltung des Freistaats Maßnahmen zum Anschub der Mobilitätswende. In einem am Donnerstag in München vorgestellten Papier verlangen die Mitglieder unter anderem einen barrierefreien Zugang zu klimafreundlicher Mobilität für alle Menschen, “unabhängig von Wohnort, finanziellem oder gesellschaftlichem Hintergrund, Mobilitätseinschränkungen oder Alter”. Es gelte, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammenzudenken, hieß es.

Die Mitglieder kritisierten eine “stark auf den Pkw ausgerichtete Verkehrspolitik in Bayern”, die viele Bevölkerungsgruppen ausschließe. Hinzu kämen Belastungen durch Lärm und Feinstaub sowie Tote und Verletzte im Straßenverkehr. “70 Prozent aller Pkw-Fahrten sind unter zehn Kilometer lang und könnten meist auch mit anderen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden”, so das Bündnis. Zudem seien weniger als die Hälfte der Bahnhöfe und Haltepunkte in Bayern komplett barrierefrei ausgebaut, entgegen den Plänen der Staatsregierung.

Zu den Forderungen des Bündnisses zählen die Investition in “Ausbau, Finanzierung, Qualität und Barrierefreiheit des ÖPNV” sowie die Berücksichtigung der Vision eines Verkehrs ohne Tote und Schwerverletzte. Zudem müsse Barrierefreiheit überall Standard sein. Bayern solle ein Sozialticket für Menschen mit geringem Einkommen bekommen, außerdem müssten die Arbeitsbedingungen im ÖPNV verbessert werden, um dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzutreten.

“Mobilität ist die Grundvoraussetzung für den Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Freizeit oder auch Arbeit”, erklärte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds im Bezirk Bayern, Bernhard Stiedl. “Ein funktionierender ÖPNV ist deshalb für alle Menschen wichtig, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Einen besseren Nahverkehr wird es jedoch nur dann geben, wenn mehr investiert wird. Und zwar in die Infrastruktur wie in die Beschäftigten, die sich eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen verdient haben.”

Zum Bündnis “Sozialverträgliche Mobilitätswende” zählen nach Angaben der Organisatoren etwa die Evangelische Kirche in Deutschland, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Sozialverband VdK.