Legendär und immer überfüllt waren diese besonderen Meditationen mit Texten und Musik auf den Kirchentagen. Die frühere Ratsvorsitzende und Pfarrerin Margot Käßmann und der Blockflötenspieler und Komponist Hans-Jürgen Hufeisen füllten damit die größten Hallen. Nun haben beide dieses Duett von Musik und Text in Buchform herausgebracht, dem eine CD beiliegt.
Zu hören sind die mal sanften, mal bewegt tanzenden Blockflötentöne, untermalt von mitwirkenden Streichern, Bläsern, Gitarre, Cembalo, Klavier und Akkordeon. Sie berühren mit ihrem hellen Klang, lassen alles aus der Hand legen und zur Ruhe kommen, um den Melodien der Weihnachtslieder und ihren Variationen in Hufeisens Flötenklängen zu lauschen. Darunter sind Lieder wie „Ich steh an deiner Krippen hier“ von Paul Gerhardt oder „Es ist ein Ros entsprungen“ (aus Köln 1599).
Persönliches Bild der Heiligen Nacht
Den biblischen Weihnachtstexten im Matthäus- und Lukasevangelium nähert sich Margot Käßmann in acht Abschnitten. In ihnen lässt sie jeweils eine der beteiligten Personen der Geburtsgeschichte Jesu erzählen, was sie erlebt haben. Dabei versucht sie, sich in die Rolle der Person hineinzudenken: Maria, Elisabeth, Hanna, Josef und ein Sternenkundiger. Als wäre die Geburt auf Heu und Stroh gerade eben passiert, spricht jeder für sich aus, was sie bewegt.
So entsteht kein neues, aber ein sehr persönliches Bild der Heiligen Nacht und der handelnden Personen. Die Hoffnung erklingt neu, „dass Gott die Welt nicht alleinlässt“. „Der Friede, den Jesus verspricht, ist Friede auf der Grundlage von Würde, Respekt, ja Liebe“, schreibt sie. „Das wird heute genauso belächelt“ wie zu Jesu Zeiten.
Margot Käßmann: Die Botschaft vom Frieden. Weihnachtsmeditation in Worten und Klängen. Mit einer Musik-CD von Hans-Jürgen Hufeisen. Patmos, Ostfildern 2025, 104 Seiten, 22 Euro.
