Im Garten von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten das Umfeld des 2023 restaurierten historischen Brunnenhauses wiederhergestellt. Die rund 300.000 Euro teure Baumaßnahme habe das Gebäude wieder in Szene gesetzt und die Verbindung zum Schlossgarten neu geschaffen, sagte Stiftungsdirektorin Doris Fischer am Donnerstag vor Ort.
Das Brunnenhaus stammt laut Fischer aus dem 16. Jahrhundert und stellt ein deutschlandweit einzigartiges Kleinod der frühneuzeitlichen Residenzarchitektur dar. Über einer Quelle erhebe sich ein von Säulen getragener Pavillon, von dem aus der heute weitgehend verschwundene Renaissancegarten überblickt werden konnte. Solche als Belvedere gestalteten Parkelemente habe es häufiger gegeben. Nördlich der Alpen habe jedoch nur das Brunnenhaus in Schleusingen überlebt.
Gefördert wurde die Umfeldgestaltung laut Fischer ebenso wie die zuvor erfolgte Sanierung des Brunnenhauses zum Großteil durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn. Während der einjährigen Bauphase seien unter anderem eine angrenzende Treppe zum Schloss verlegt und das Bodenniveau um 70 Zentimeter abgesenkt worden. So wirke das Brunnenhaus künftig wieder in seinen ursprünglichen Proportionen.
Die Bertholdsburg ist aus einer Befestigungsanlage heraus im 16. Jahrhundert zu einem Residenzschloss umgebaut worden. Bereits 1583 starb das Geschlecht der Henneberger Grafen aus, weswegen die Anlage die Jahrhunderte weitgehend unverändert überdauerte. Das Schloss gilt heute als ältestes Residenzschloss in Thüringen.