Der „Brückenbauer“-Preis der SPD-Landtagsfraktion und zugleich der Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis der Seliger-Gemeinde geht in diesem Jahr an den früheren tschechischen Ministerpräsidenten Vladimír Špidla. Er wird geehrt für seine besonderen Verdienste um die bayerisch-tschechischen Beziehungen sowie sein Verständnis für die Anliegen der Sudetendeutschen, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Die Ehrung der Preisträger fand am Samstag im Rahmen des SPD-Vertriebenenempfangs statt.
Zudem wird Eva Habel für ihr Engagement als Direktorin der Regionalcaritas im tscheschischen Šluknov ausgezeichnet. Sie setzt sich für die Integration der Roma-Minderheit in Nordböhmen ein. Katrin Weber von der Trachtenforschungsstelle des Bezirks Mittelfranken erhält die Auszeichnung für das Buchprojekt „Heimat im Gepäck: Vertriebene und ihre Trachten“. Ein weiterer „Brückenbauer“-Preis geht an Claudia Kucharski vom Theater Kopfüber, Ansbach, für die Produktion „Nachbarn“ in Zusammenarbeit mit dem Theater im polnischen Slupsk. Das Stück „Nachbarn“ thematisiere eindrucksvoll das friedliche Zusammenleben über Grenzen hinweg, heißt es in der Mitteilung.
Die Seliger-Gemeinde ist die Organisation der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Sie steht in der Nachfolge der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei und pflegt die Erinnerung an diejenigen Sudetendeutschen, die gegen Nationalismus und Nationalsozialismus und für Freiheit und Demokratie kämpften. Heute steht die Seliger-Gemeinde für ein freies Europa. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen wirbt sie für den deutsch-tschechischen Dialog.(00/3214/27.10.2024)