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Brücke übers Becken des Trevi-Brunnens geplant

Auf das unerlaubte Betreten des Trevi-Brunnens in Rom steht eine Strafe von 450 Euro. Doch bald können Besucher ganz legal das Barock-Meisterwerk aus der Nähe betrachten – und dabei das Brunnenbecken überqueren.

Großreinemachen für den wohl berühmtesten Brunnen der Welt: Die Stadt Rom reinigt und renoviert die Fontana di Trevi im historischen Zentrum. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten an dem täglich von über zehntausend Touristen besuchten Denkmal abgeschlossen sein. Das gaben Vertreter der Stadt zur Inbetriebnahme der Baustelle bekannt, wie die Zeitung “Avvenire” (Dienstag) berichtete. Während der Reinigung bleibt der Brunnen für Besucher durch einen transparenten Zaun nicht nur sichtbar, er wird auch erstmals begehbar.

Für die Dauer der Arbeiten soll ein transparenter Steg über das knapp 50 Meter breite Brunnenbecken führen, ganz nah vorbei an den großen weißen Meeresskulpturen des Baumeisters Nicola Salvi (1697-1751). Der Zutritt soll laut Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri beschränkt aber kostenfrei sein und vor allem einer Zählung der Besuchermassen dienen. Je nach Resultat schließt er eine künftige Zugangsbegrenzung zu den Brunnentreppen sowie eine Eintrittsgebühr von etwa zwei Euro ab dem kommenden Jahr nicht aus. Der Zugang auf den Platz vor dem Brunnen soll jedoch gebührenfrei bleiben.

Der im Jahr 1762 nach drei Jahrzehnten Bauzeit fertiggestellte Brunnen zählt mit rund vier Millionen Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt. Es ist Brauch, eine Münze über die Schulter ins Wasser zu werfen, um eine Rückkehr nach Rom sicherzustellen. Seit 2001 wird das Geld regelmäßig eingesammelt und der örtlichen Caritas gespendet. Während der Reinigungsmaßnahmen sollen Touristen dem Brauch weiterhin nachgehen können. Da das Wasserbecken leer ist, wird ein spezieller Korb für den Münzwurf zur Verfügung stehen.